Blutegeltherapie

Die medizinische Verwendung von Blutegeln hat eine lange Tradition. In Ägypten und griechisch-römischen Antike wurden sie schon angewendet.

 

Durch moderne Analysen konnten die Wirkmechanismen  der Speichelinhaltsstoffe aufgeklärt werden.

 

Der Hauptwirkstoff ist das Hirodin, welches eine schnelle Gerinnungshemmung des Blutes bewirkt und eine lange Nachblutung nach dem Saugen verursacht.

 

Weitere Substanzen im Speichel sind hoch entzündungshemmend und gefäßerweiternd. Deswegen toleriert das Wirtstier den Blutegel und versucht ihn nicht abzuschütteln/loszuwerden.

Blutegeltherapie bei einer Gesäugeentzündung
Blutegeltherapie bei einer Gesäugeentzündung

Wirkungsweise der Speichelstoffe:

- Schmerzstillend

- Durchblutungsfördernd

- Blutverdünnend

- Antibiotisch

- Antiphlogistisch

 

 

Komponenten aus dem Speichelsekret:

 

- Hirudin und Calin (hemmen die Blutgerinnung)

- Destabilase (löst Fibrin auf)

- Hirustasin

- Bdelline (antientzündlich)

- Hyaluronidase (Antibiotikum)

- Egline (antientzündlich)

 

 

 

 

 

Der Biss erfolgt durch Schmerzmittel, welches im Speichel enthalten ist, weitestgehend schmerzfrei. Er fühlt sich an wie Brennesselstiche bzw. Mückenstiche. Der Blutegel saugt sich dabei an seinem Wirt fest, um dann mit seinen kleinen Zähnchen an das Blut zu kommen. In den Zähnen sitzen kleine Kanäle, aus denen das Hirodin kommt.

 

Eine Behandlung dauert in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten. Sie kann aber auch mal länger dauern, je nach dem wie schnell der Egel satt ist. Danach fällt er von alleine ab. Durch den Wirkstoff Calin bleibt die Wunde ca. 8-12 Std offen und blutet nach. In Einzelfällen kann sie auch bis zu 48 Std nachbluten. Dieses sollte auf keinen Fall gestoppt werden, da es eine erwünschte Nachwirkung ist.

 

 

 

 

Indikationen sind u.a.:

- Blutgerinnsel und -Ergüsse

- Krampfadern

- Venenentzündungen

- Gefäßverkalkungen

- Rheuma

- Muskelverhärtungen

- Gesäugeentzündungen

- Bandscheibenvorfälle

- Gelenkverschleiß (ED,HD, Arthritis, Arthrose, Spondylose, Spondylarthrose)

- Hufrehe

- Spat

- Sehnenentzündungen

- Podotrochlose

- Rücken- und Kopfschmerzen

- Abzesse, Furunkel, Phlegmone

- Wundheilungsstörungen

- Bisswunden

- Ekzeme

- ...

 

 

 

 


Es werden nur medizinische Blutegel zur Therapie verwendet, die mindestens 8 Monate Keimfrei gehalten wurden.

 

Es wird immer nur 1 Egel pro Patient/Tier benutzt. Dieses ist wichtig, damit keine Erkrankungen übertragen werden können.

 

1 Blutegel trinkt pro Biss etwa 10-15 ml Blut und etwa                                                                                                  die selbe Menge blutet nochmal nach.

 

                                                                                            Es werden nur Tiere mit einem Mindestgewicht von 2                                                                                               KG geegelt.

Blutegeltherapie am Carpalgelenk
Blutegeltherapie am Carpalgelenk
Blutegeltherapie nach Trittverletzung
Blutegeltherapie nach Trittverletzung
Zertifikat Blutegeltherapie
Zertifikat Blutegeltherapie